Jugend

In der DDR waren die meisten Kinder ab dem ersten Lebensjahr in einer Kinderbetreuung, damit beide Eltern arbeiten gehen konnten. In der Schule blieben die Klassen von der 1-10 Stufe zusammen. Das Schulessen kostete nicht viel Geld, denn der Staat übernahm einen großen Teil der Kosten. Die meisten Kinder waren bei den Pionieren. Für 14-Jährige gab es die Jugendweihe. Die religiöse Konfirmation oder Kommunion war eher selten. Wer nicht an der Jugendweihe teilnahm, der musste mit Nachteilen in der Schule oder der Ausbildung rechnen. Typisch für viele DDR-Bürger*innen ist auch, dass sie als Kinder in den Sommerferien ins Ferienlager fuhren – dort haben sie zwei bis drei Wochen gemeinsam mit anderen Kindern Sport getrieben, gingen Wandern, Baden und machten Lagerfeuer.

Kindheit + Schule
Pioniere + FDJ
Ausbildung + Arbeit

Kindheit + Schule

Die Schule in der DDR war anders organisiert, als wir es heute kennen. Alle Schüler und Schülerinnen blieben bis zur 10. Klasse in ihrer Klasse zusammen. Erst dann entschied sich, ob man Abitur machen konnte oder eine Ausbildung absolvierte. Der Zugang zum Abitur war streng begrenzt. Neben guten Zensuren war hierfür wichtig, dass man bei den Pionieren und der FDJ war und sich nicht kritisch zum Staat äußerte. Religiös eingestellte Menschen hatten es schwerer, zum Abitur zugelassen zu werden. In jeder Klasse gab es bis zur 7. Klassenstufe einen Gruppenrat, der jährlich vom Klassenverband gewählt wurde. Die sechs Mitglieder des Gruppenrats hatten verschiedene Aufgaben, so z. B. die regelmäßige Gestaltung einer Wandzeitung zu verschiedenen Themen.

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Pioniere + FDJ

Zum Alltag von Schulkindern gehörte, dass sie in der 1. Klasse Pioniere wurden. Kinder von Klasse 1-3 gehörten zu den „Jungpionieren“ und trugen ein blaues Halstuch, von Klasse 4-7 waren sie „Thälmann-Pioniere“ und trugen ein rotes Halstuch. Pioniere sollten Vorbilder sein und hatten ein Statut. Darin standen die Pioniergebote, wie Hilfsbereitschaft, Freude an Sport und Liebe zum Vaterland. Die Pionierorganisation bot Kindern viele kostenlose Nachmittagsangebote an. So konnten sie nach der Schule in den Arbeitsgemeinschaften oder beim Sport ihre Freizeit verbringen. Dadurch konnten sich Kinder, die nicht bei den Pionieren waren, ausgeschlossen fühlen. Mit 14 Jahren – in der 8. Klasse – hatte man Jugendweihe und trat in die Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ) ein. Damit wurde man in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen und bekannte sich in einem Gelöbnis zum sozialistischen Staat.

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Ausbildung + Arbeit

Die DDR war eine Planwirtschaft und der Staat entschied, in welchem Arbeitsbereich Arbeitskräfte gebraucht wurden. Entsprechend wurde auch die persönliche Berufswahl vom Staat beeinflusst. Dabei spielte es ebenfalls eine Rolle, ob man sich der Regierung gegenüber positiv verhielt. Davon hing ab, ob man Abitur machen und Studieren konnte, oder ob man eine Ausbildungsstelle erhielt. Aber auch mit einem Ausbildungsberuf konnte man gut Geld verdienen.

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